Titicacasee
28.08. - 07.09.2011
Cusco - Urcos - Sicuani - Santa Rosa - Pucara - Puno - Juli - Copacabana (Bolivia) - Batallas - La Paz
(51 - 98 - 70 - 78 - 111 - 85 - 65 - 95 - 65 km )
Von Cusco aus ging es gen Osten durch das « Heilige Tal », das Valle Sagrado, in dem kein Quadratmeter ungenutzt bleibt; fuer Landwirtschaft, Weideland fuer Tausende Kuehe und Doerfer. An dem Rio Vilcanota aufwaerts fahrend, reiht sich ein Dorf an das andere, rechts und links immer Haeuser. Der besagte Fluss kommt vom Titicacasee, und wir werden ihn im Altiplano wieder sehen, nach dem Pass Abra La Raya.
Im Valle Sagrado uebernachten wir im kleinen Urcos und im groesseren Sicuani. Danach ruft wieder der Berg, bzw der Pass und von Sicuani aus windet sich die Panamericana nach und nach aus dem Valle Sagrado heraus. Nach 40km kommen wir am Abra La Raya an und posieren fuer ein Foto mit dem Passschild, 4338m, genauso wie zahlreiche stolz posierende Bustouristen, und geniessen die Aussicht.
Nun eginnt wirklich das Altiplano, eine Hochebene n 3800 bis 3900m Hoehe, die tatsaechlich so flach ist, dass man jedes Dorf kilometerweit vorher sieht. Hier ist das Radfahren ein Vergnuegen, eine einzige weite Landschaft mit gelbem hartem Gras, rn von Viehhirten, von Alpakaherden und Kuehen ( ich frage mich, ob den armen Wiederkaeuern nicht kalt ist hier in der Pampa). Denn kalt ist es hier tatsaechlich, sobald die Sonne nicht scheint: nachts garantiert 0 Grad, doch taguée erwaermen die sarken Sonnenstrahlen die Luft bis auf T-shirtwetter, und die Sonne kann auf der Haut brennen - fuer uns « Gringos » sind also ab 10 Uhr Sonnenhut und -creme angesagt.
die kleine Laguna de Urcos |
Schafhirtin in Urcos - die Schafe waren meist schneller als sie |
die Kirche des ziemlich touristischen, winzigen Dorfes Raqchi vor Sicuani |
das Valle Sagrado um Cusco: Ackerbau und Kuehe, soweit das Auge reicht |
nach dem Valle Sagrado geht es 4 Tage durch das peruanische Altiplano gen Titicacasee - und es ist bei 3800 bis 3900m tatsaechlich sehr "plano" |
Alpakas oder Lamas im Altiplano, jede Herde mit einem Hirten |
In Santa Rosa habens wir immenses Pech und wuerden am liebsten gleich wieder von hier abhauen: es ist der zweite Tag der Fiesta de la Virgen de Santa Rosa. In jedem Dorf gibt es ein Fest zu Ehren der Schutzheiligen, aber diese ist meist einfach nur eine Ausrede fuer Musik und uebermaessigen Bierkonsum aller Dorfbewohner. Als wir also in Santa Rosa ankamen, waren alle Hotels voll, kein Restaurant hatte mehr zu essen, die angetrunkenen Dorfbewohner rissen Witze ueber uns und auf dem Dorffest wollte uns nicht-Einheimischen niemand etwas zu essen verkaufen.
"Torritos" aus Ton - Gluecksbringer, die einen aus jedem Fenster in Pucara anschauen |
Das war aber am naechsten Tag vergessen und es ging weiter durch die Pampa Richtung Titicacasee. Und nachdem wir Juliacas Verkehrschaos durchquert hatten und den letzten Huegel vor Puno erklommen hatte, war der Blick frei auf den « lago navigable mas alto del mundo », laut den Peruanern, auf 3808m.
Von Puno aus machen wir dann am naechsten Tag eine Bootstour hinaus auf den See hinaus, zu den schwimmenden Inseln der Uros und der Insel Taquile. Die Uros sind ganz aus Schilf gebaut, und die Einwohner waren vor den Inkas auf den See hinaus gefluechtet, um deren Imperialismus zu entkommen. Leider gibt es die wirklichen Uros-Bewohner nicht mehr, und die 50 Inseln sind nur noch touristisch.
Von Puno aus machen wir dann am naechsten Tag eine Bootstour hinaus auf den See hinaus, zu den schwimmenden Inseln der Uros und der Insel Taquile. Die Uros sind ganz aus Schilf gebaut, und die Einwohner waren vor den Inkas auf den See hinaus gefluechtet, um deren Imperialismus zu entkommen. Leider gibt es die wirklichen Uros-Bewohner nicht mehr, und die 50 Inseln sind nur noch touristisch.
in traditioneller, warmer, vielschichtiger Kleidung der Uros - kein Wunder, dass alle Frauen darin stattlich aussehen |
eine der 50 schwimmenden Inseln der Uros, sie sind nur aus Schilf gebaut |
auf der Insel Taquile, wo wir mit dem schnecken-langsamen Boot hingefahren sind |
Juan auf Taquile |
Von Puno aus fahren wir auf der Suedseite am Titicacasee entlang Richtung Bolivien. Hier verdirbt einem der Verkehr ein bisschen die Laune, vor allem die Busse, die rasen, um puenktlich anzukommen.
Unser typische Radlertag sieht so aus: um 6:30 Uhr klingelt der Wecker, um 7:15 Uhr sind die Raeder beladen und wir auf dem Weg. So kommen wir dann mittags bis frueher nachmittag am naechsten Dorf an, und haben noch genug Sonnenlicht und Waerme bis Sonnenuntergang um 18h. Und morgens zu radeln ist erfrischend, ruhiger und weniger windig.
Copacabana von oben, mit zahlreichen Motor - und Schilfbooten im Wasser; und leider kaelteres Wasser als sein brasilianisches Pendant... |
Die Grenze zu Bolivien verlaeuft von Nord nach Sued durch den See, und durch die Peninsula Copacabana. Und so ueberqueren wir vor dem touristischen Staedtchen Copacabana die unscheinbare bolivianische Grenze.
Die Halbinsel Copacabana ist ideal zum Radfahren, tolle bergige Landschaft, kaum Verkehr und der Titicacasee zur rechten oder linken Seite.
Dagegen gefaellt uns das bolivianische Festland lange nicht so gut wie Peru: die Lastwagen und Busse denken gar nicht daran, Ruecksicht auf Radfahrer zu nehmen; selbst groessere Doerfer haben kaum Hostals, und wenn, dann versuchen sie, uns ueberhoehte Preise anzudrehen; die Menschen scheinen Touristen gegenueber nicht besonders zuvorkommend. Und besonders viel billiger als Peru ist es bis jetzt auch nicht.
Aber es gibt einige leckere kulinarische Neuigkeiten: zig Sorten Popcorn, in allen Formen und aus verschiedenen Getreidesorten, Fruchtsalate, die auf der Strasse verkauft werden, Quinoa-Suppe, verschiedene Empanadasorten und weiter Snacks.
La Paz, die Hauptstadt Boliviens, liegt in einem Canyon und deshalb ist keine Strasse waagerecht. Egal, wo man hin moechte, immer geht es auf oder ab. In La Paz bleiben wir einige Tage in einer Casa de Ciclistas, d.h. einem Apartment, in dem nur Fahrrad-Reisende uebernachten. Dort waren wir dann zu acht, darunter zwei Spanier, die in dei gleiche Richtung wie wir weiter fahren und mit denen wir dann gemeinsam Richtung Oruro aufbrechen.
Die Halbinsel Copacabana ist ideal zum Radfahren, tolle bergige Landschaft, kaum Verkehr und der Titicacasee zur rechten oder linken Seite.
angekommen - auf dem "Pass" auf der Halbinsel; und die Strasse ganz fuer uns |
auf der Peninsula Copacabana; die "Huegel" sind ueber 4300m hoch... |
Aber es gibt einige leckere kulinarische Neuigkeiten: zig Sorten Popcorn, in allen Formen und aus verschiedenen Getreidesorten, Fruchtsalate, die auf der Strasse verkauft werden, Quinoa-Suppe, verschiedene Empanadasorten und weiter Snacks.
ab der bolivianischen Grenze: Popcorn-Paradies... |
La Paz, die Hauptstadt Boliviens, liegt in einem Canyon und deshalb ist keine Strasse waagerecht. Egal, wo man hin moechte, immer geht es auf oder ab. In La Paz bleiben wir einige Tage in einer Casa de Ciclistas, d.h. einem Apartment, in dem nur Fahrrad-Reisende uebernachten. Dort waren wir dann zu acht, darunter zwei Spanier, die in dei gleiche Richtung wie wir weiter fahren und mit denen wir dann gemeinsam Richtung Oruro aufbrechen.
die Plaza San Francisco mit der gleichnamigen Kirche zur rechten Seite |
Das war Peru:
Nationalsport: Frauenvolleyball!!! Macht dem Fussball ernsthaft Konkurrenz und wird von allen Peruaner gern im Fernsehen angeschaut. Schon die kleinen Schulmaedchen ueben fleissig und koennen garantiert besser spielen als wir. Selbst wenn sie als Volleyballnetz eine Schnur quer ueber die Panamericana spannen und bei jedem Lkw wieder abbauen.
Und Stierkampf, die Torreros sind echte Stars unter alten wie jungen Leuten.
Nationalgetraenk: Chicha! Ist vergorener Maistrank, der Alkoholgehalt ist aber kaum spuerbar. An sich saeuerlich, aber man gibt Zucker hinzu. Produzenten von Chicha zeigen dies durch eine rote Fahne vor dem Haus; dort treffen sich dann die Alten des Dorfes auf 700ml-Chicha-Glaeser und Gespraeche.
Oder Inka Cola. Inka Cola ist ein neon-gelbes Erfrischungsgetraenk, das etwas zu viel Zucker und Kaugummiaroma abbekommen hat. Und es ist nicht etwa die peruanische Antwort auf CocaCola, sondern wird von der CocaCola Company in person hergestellt. Die Peruaner trinken sie trotzdem gern, in Flaschengroessen von 150ml bis Familienformat von 3l.
Nationalstolz:
unsere ersten zwei Wochen habens wir mehr peruanische Fahnen gesehen als sonstwas. Auf oeffentliche Plaetzen, an unzaehligen Gebaeuden und Haeusern. Doch bald fanden wir heraus, warum: fuer den Nationalfeiertag muss jedes Haus eine peruanische Fahne haben, sonst droht eine fuer peruanische Einkommensverhaeltnisse ungeheuerliche Strafe von 1800 Soles (ca. 470 Euro). Fragt sich, ob diese Massnahme der Nation Peru etwas bringt.
Und ueberall in Lima erinnern einen Schilder daran, wann man ein guter Peruaner ist: wenn man den Muell ordnungsgemaess entsorgt, wenn man ehrlich und zuverlaessig ist, wenn man nicht unnoetig hupt (ja, das ist echt sinnvoll), wenn man brav Schlange steht und nicht vordraengelt…dann « haces patria ».
Warme Duschen: findet man nicht ueberall, fliessendes Wasser und Strom in den Andendoerfern auch manchmal nur einige Stunden am Tag.
peruanisches Bier: Pilsen Callao, Cristal und Cusqueña (die Einwohner Cuscos heissen Cusqueños)
komisches Spanisch: grifo = Tankstelle, playa = Parkplatz (bis wir das erstmal verstanden hatten...)
...und viele Motortaxis in den Staedten
peruanisches Bier: Pilsen Callao, Cristal und Cusqueña (die Einwohner Cuscos heissen Cusqueños)
komisches Spanisch: grifo = Tankstelle, playa = Parkplatz (bis wir das erstmal verstanden hatten...)
dieses Schild war zwar selten, aber wenn es kam, dann ging es die naechsten 20km aufwaerts - gluecklicherweise aber bei weniger dramatischer Steigung als dargestellt |
typisch Peru: kaum Schilder mit Distanzen und Orten, dafuer aber viele, viele hinweise zum Umweltschutz |
...und viele Motortaxis in den Staedten
unsere 1800 Fahrradkilometer in Peru |
... aber eine stattliche indiofrau hat eine ziemlich lange gringo-nase...
ResponderEliminarherzlich grüßt
karla
noch ein wenig größere popcorn-beutel als in kinopolis!
ResponderEliminarkarla
jo, is denn die umgebung schön?
ResponderEliminarich hoffe ihr müsst net so oft im zelt
schlafen (kenne ich aus erfahrung).
alles gute noch
onsen