San Pedro de Atacama - ? - ? Baquedano - Antofagasta
(100 - 87 - 93 - 68 - 77 km )
6.10. - 10.10.2011
Waehrend unserer Tage in San Pedro haben wir zwei kleinere Radtouren (ohne Gepaeck!) in die Umgebung unternommen: zur Quebrada del Diabolo und einmal in die Valle de la Luna.
Die Umgebung von San Pedro de Atacama ist die Atacama-Wueste, trocken, felsig, mit zwei Bergketten parallel zu den Anden, der Cordillera de Domeyko und der Cordillera del Sal. Einen kleinen Eindruck von dieser Mars-aehnlichen Landschaft haben wir durch die Quebrada del Diabolo und das "Tal des Mondes" gewonnen.
Die Quebrada del Diabolo ist ein schmaler Canyon, durch den es sich super Mountainbiken laesst, abgesehen von ein paar Stelllen, wo man das Rad tragen oder sich ducken muss. Da das Gestein so sandig ist, hat hier ein Fluss, aus dem bisschen Schmelzwasser aus den Anden geformt, diese Schlucht in der trockensten Wueste der Welt geschaffen.
Die Valle de la Luna ist eine riesige Ansammlung an verschiedenen Felsformationene, Sandduenen, Salzminen (frueher wurde hier viel Salz abgebaut), Schluchten und Grotten mit Stalaktiten.
Aussicht von der Quebrada de Diabolo |
durch die schmale Schlucht zur Quebrada del Diabolo |
in einer Grotte der Valle de la Luna |
die grosse Sandduene im Valle de la Luna |
Von San Pedro de Atacama gab es mehrere Moeglichkeiten, weiter zu fahren. Wir haetten gern nach Argentinien gewollt, aber da die chilenisch-argentinische Grenze aus einem fetten, hohen Bergriegel besteht, mit 4 Paessen an die 4700m, ergo die Anden, entschieden wir uns fuer die einfache Variante: zurueck auf Meeresniveau, an die chilenische Kueste.
Und zwar erst suedlich zu den Oasendoerfern Toconao und Peine, und dann quer ueber den Salar de Atacama schnurgerade nach Westen.
so sieht der Salar de Atacama aus : kleine Salzkristalle auf zementharten Steinen... |
Naturschutzgebiet bei Laguna Chaxa: finde den Vogel auf dem Bild..;) |
Flamingos in Laguna Chaxa : ein bisschen Leben auf dem Salar |
Campingplatz zwischen Salar und Anden, kurz vor Peine |
Am zweiten Tag sind wir morgens in Peine angekommen, um unsere Wasser- und Essensvorraete aufzufuellen. 10 l Wasser fuer 3 Tage bis Baquedano, denn hier in der Hitze braucht der Mensch mehr Wasser. Einziges Problem: keine Karte und kein Mensch kann einem sagen, wieviele Kilometer sind ( irgendetwas zwischen 200 und 300km). Die einzige Loesung: moeglichst 100km pro Tag machen, um sicher anzukommen (wobei es im Endeffekt dann "nur" 224 km waren).
Und wir hatten nicht mit dem starken Westwind in dieser Region gerechnet, der uns spaetenstens ab 11:30 h das Leben schwer macht. Von Peine aus haben wir den Salar stracks in westlicher Richtung ueberquert, und unser Zelt direkt am Ende des Salars, zwischen von der Minengesellschaft geschaffenen ERdhaufen aufgebaut. Die industrielle Nutzung des Salars hat unglaubliche Ausmasse: wo in der Laguna Chaxa NAturschutzgebiet gilt und man keinen Fuss ausserhalb des Weges setzen darf, ist der gesamte Sueden des Salars Gebiet des Lithiumabbaus, die Oberflaeche des Salars wird abgestragen, das Lithium-reiche Wasser abgepumpt. Riesige Berge an Lithium-reichen Material dominieren die Landschaft, und jede Minute mindestens ein Lkw, der vom Salar das abgebate Material nach Antofagasta faehrt. Der Mine sind wir aber trotzdem dankbar, fuer den Bau dieser guten Strasse, die auch uns nach Antofagasta bringt.
Wo ich mir unter Atacama-Wueste ein riesiges flaches Meer aus goldenem Sand vorgestellt hatte, wurde ich bald eines besseren belehrt: bergig, mit einer Huegelkette nach der anderen ( die gleichzeitig und parallel zu den Anden aufgefaltet wurde), roter Sand mit Steinen. Und starker Wind ab 11h, der staendig die Richtung wechselte, doch immer Gegenwind war.
Lithiumabbau im Sueden des Salars |
hoch geht es in die Cordillera de Domeyko, mit schrecklicher Steigung |
Sieht man aus der Distanz einen kleinen ( oder groesseren im Fall von San Pedro) gruenen Flecken mit Baeumen, liegt dort mit Gewissheit das naechste Dorf. Ansonsten waechste nichts in der Atacama, an einigen Stellen gibt es noch nicht mal bakterielles Leben.
Nur im Salar de Atacama hat sich ein Oekosystem, basierend auf die Algen, Krill und Diatomeen im unterirdisch zufliessenden Wasser, entwickelt: 3 Flamingoarten und mindestens 10 andere Voegelarten, Eidecksen ( die sich von Fliegen ernaehren), sind hier in den Lagunen zu finden.
Nach Toconao sind wir in den Salar zur Laguna Chaxa gefahren, um die besagten Tierwelt in der grossen braun-weissen Stille zu bestaunen. Doch der Salar de Atacama war nicht ganz so, wie wir uns ihn vorgestellt hatten: keine blendend weisse, in Polygone eingeteilte Oberflaeche wie der Salar de Uyuni, sondern bizarre, betonharte, braun-weisse Gebilde auf der Oberflaeche...nicht ganz so aesthetisch und unmoeglich zum Campen.
Wo ich mir unter Atacama-Wueste ein riesiges flaches Meer aus goldenem Sand vorgestellt hatte, wurde ich bald eines besseren belehrt: bergig, mit einer Huegelkette nach der anderen ( die gleichzeitig und parallel zu den Anden aufgefaltet wurde), roter Sand mit Steinen. Und starker Wind ab 11h, der staendig die Richtung wechselte, doch immer Gegenwind war.
unser Campingplatz ein Tag vor Baquedano: hier in der Wueste schlaeft es sich gut |
In der Atacama gilt: wo Wasser ist, ist Leben, ergo Doerfer; wo kein Wasser ist, sind - Minen, Bergbau, Industrie und Kupfer-, Lithium etc. Tagebau. Aber direkt daneben stehen Schilder, man solle die Wueste schuetzen...was denn bitte, dies ist die trockenste Wueste der Welt, ohne Leben?!?
In Baquedano stiessen wir dann nach langem wieder auf die Panamericana, doch die Fahrt nach Antofagasta machte nicht wirklich Spass, da der Seitenstreifen in Reparatur war und dauern Lkw und Autos vorbei brausen. Ab Antofagasta versuchen wir daher, moeglichst auf Sekundaerstrassen direkt an der Kueste entlang nach Sueden zu radeln. Denn Chile hat Geld, genug um gute Strassen zu bauen.
Die letzten Kilometer nach Antofagasta brausen wir die Kuestenkordillere hinab gen Meeresniveau: direkt an der ganzen chilenischen Kueste entlang verlaeuft dieser hohe Bergriegel und haelt die Atacama trocken, indem er Wolken den Weg versperrt.
Antofagasta aehnelt einer europaeischen Grossstadt, mit riesigen Supermaerkten (endlich wieder gute Schokolade und Butter in der Dose, da uns die Butter in der Atacama weg geschmolzen ist), zwei Mega-Shoppingmalls, das erste MacDonald' s seit Cusco, einem richtigen Fahrradgeschaeft direkt um die Ecke, einer schoenen Promenade am Meer mit Hafen.
das einzige Leben in der Wueste: keine Ahnung, was diese Voegel hier fressen.. |
wo Wasser ist, ist Leben: Doerfer in der Atacama gibt es nur in Oasen (hier Baquedano) |
die "Sonnenampel" in Baquedano steht mittags auf Gefahrenstufe Rot... |
In Baquedano stiessen wir dann nach langem wieder auf die Panamericana, doch die Fahrt nach Antofagasta machte nicht wirklich Spass, da der Seitenstreifen in Reparatur war und dauern Lkw und Autos vorbei brausen. Ab Antofagasta versuchen wir daher, moeglichst auf Sekundaerstrassen direkt an der Kueste entlang nach Sueden zu radeln. Denn Chile hat Geld, genug um gute Strassen zu bauen.
wieder auf der Panamericana, und am Suedlichen Wendekreis - nun verlassen wir endgueltig die Tropen |
Die letzten Kilometer nach Antofagasta brausen wir die Kuestenkordillere hinab gen Meeresniveau: direkt an der ganzen chilenischen Kueste entlang verlaeuft dieser hohe Bergriegel und haelt die Atacama trocken, indem er Wolken den Weg versperrt.
Antofagasta aehnelt einer europaeischen Grossstadt, mit riesigen Supermaerkten (endlich wieder gute Schokolade und Butter in der Dose, da uns die Butter in der Atacama weg geschmolzen ist), zwei Mega-Shoppingmalls, das erste MacDonald' s seit Cusco, einem richtigen Fahrradgeschaeft direkt um die Ecke, einer schoenen Promenade am Meer mit Hafen.
Antofagasta, Chiles zweitgroesste Stadt (im Hintergrund die Cordillera de la Costa) |
juchhu, die comentarios gehen wieder.
ResponderEliminargut, dass ihr die wüste hinter euch habt!
herzlichen gruß aus dem herbstlichen godesberg
da ist kein noch so winziger vogel zu entdecken.
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