Hinauf in die Anden - von Nazca nach Abancay
07.08. - 17.08.2011
Nazca - Huallhua - Pampa Galeras - Lucanas - Puquio - Negromayo - Pampamarca - Chalhuanca - Abancay
( 46 - 46 - 42 - 27 - 77 - 35 - 84 - 126 km)
Die Strecke Nazca - Cuzco hat schon auf den ersten 100km die groesste Anstrengung zu bieten: von 600m auf 4390m hoch, innerhalb von 100km. Und unsere tolle Peru-Karte ist nur ein Dorf dazwischen eingezeichnet (gottseidank ist die Karte nicht vollstaendig)- super...Ergo, die Fahrragtaschen bis oben fuellen mit genug Wasser, Keksen, Bananen, Brot, Orangen, gebrannten Erdnuessen. Und hoffen, am Ende des Tages doch im Dorf Haullhua anzukommen.
von Nazca nach Huallhua : endlose Serpentinen, 45km reine Steigung. Vegetation faengt erst bei 2000m an |
Voller Begeisterung fuer die Anden und mit ausgeruhten Beinen geht es dann von Nazca los. Ach, ist die Steigung einfach, take it easy, man kommt vorwaerts, danke Panamericana, du bringst uns ans Ziel. Die Panamericana schlaengelt sich alle Berge hoch, es geht langsam hoeher und hoeher. Und alle 5 Minuten ein Lkw oder Bus, die hoert und sieht man aber schon viele Kurven vorher. Den ersten Tag kommen wir so insgesamt gut vorwaerts und an unserem Ziel, Huallhua an. Kleine Enttaeuschung, Huallhua ist leider kein Dorf, sondern nur ein paar leere Haeuser, ein Geschaeft und ein Restaurant an der Strasse. Bald merken wir, dass unsere Karte in den Anden nicht so viel nuetzt, da viele Doerfer nicht eingezeichnet sind, dafuer aber andere, die nur aus einigen verlassenen Haeusern bestehen. Trotzdem uebernachten wir in Huallhua, die nette Frau aus dem einzigen Restaurant versotgt uns mit Wasser, Essen und Platz fuer unser Zelt. Und so uebernachten wir zwischen Meerschweinchen ( "cuy frito" ist eine peruanische Spezialitaet - und das Meerschwein wird ganz, mit Fuessen und Kopf serviert), einem Hahn, der besser ist als jeder Wecker, einem Esel und drei Hunden.
die kargen Anden in 2000m Hoehe, bei Huallhua |
Vicuñas, die gerade die Panamericana ueberqueren: im Nationalpark sind sie meist nicht eingezaeunt, aber sehr scheu |
angekommen! auf dem Abra Condorcenca, mit 4390m unser erster und hoechster Pass. Und das Schoenste daran: danach geht es abwaerts |
Nachdem wir so in zweieinhalb Tagen gleich den hoechsten Pass zwischen Nazca und Cuzco erreicht hatten, schien alles andere einfach. Von wegen: schlimmer noch als den ganzen Tag nur Steigung ist die Pampa, auch Puna oder Altiplano genannt. Alti, da ueber 4000m, "plano", da theoretisch flach, aber dem starken Wind hilflos ausgesetzt.
Doch zunaeechst kam Puquio, das erste groessere Dorf. Wir hatten das Glueck, genau in der Woche des "Sequia" oder der Fiesta del Agua, die besonders und beeindruckend war. Attraktion sind unter anderem die "Scherentaenzer", die mit einer Schere als Instrument tanzen; das ganze Dorf, das zu einem nahen See pilgert, um dort zu feiern und essen ; die alten buckligen Frauen, die schneller die Felsen runter und hoch klettern als ich; die alten Maenner, die der Mutter Erde Weizen, Mais, Tiere und anderes opfern, denn nur so ist gesichert, dass Puquio auch im kommenden Jahr genug Wasser hat.
bei der Fiesta del Agua: ganz Puquio begutachtet die Scherentaenzer und wird am Ende den besten aussuchen |
in diesen Canyon geht es abwaerts - und von Promesa bis Abancay fahren wir entlang dieses Flusses: auf meinem Fahrrad kann die Freiheit so grenzenlos sein;)... |
wie kann dieser kleine Rio Pachachaca einen Canyon in die riesigen Bergwaende gefraest haben? Nun gut, wir sind nicht in Regenzeit... |
die Maedchen von Chalhuanca, Fangen-spielend in 20m Hoehe auf der Palza de Torros |
Doch von Pampamarca an war das Radfahren ein richtiges Vergnuegen - die vielen Hoehenmeter, die wir ueber die Tage muehsam angesammelt hatten, ging es jetzt abwaerts, und von Promesa bis Abancay in einem schmalen Canyon am Fluss Cotaruse entlang abwaerts.
Traumhaft, warm, und Chalhuanca ein schoenes, ruhiges Dorf mit Schulmaedchen, die sich um uns scharen, um Englisch beigebracht zu bekommen und in 20m Hoehe auf den Raengen der Plaza de Torros so gewagt Fangen spielen, dass mir Angst und Bange wird, dass sie runterfallen; mit bewaesserten Parks und Leuten, die gleich meinen; jeder Spanier waere Torrero. Kaum der hektische Verkehr von Mototaxis. Mototaxis sind ueberdachte Motorraeder, zum « Taxi » ausgebaut, je nach Fahrer mit Fahnen, Lichtern und Wortzeilen geschmueckt - und die fahren einen tatsaechlich ueberall hin, auch wenn keine Strasse mehr da ist.
Hoehenprofil Nazca - Abancay (die Information hatten wir vorher leider nicht, oder vielleicht besser so) |
hilfe, hab gerade den eintrag gelesen. wind und kälte... gibt es denn nicht irgendwo ne andere karte zu kaufen?
ResponderEliminarherzlichen gruß,
karla
Jetzt wird's langsam haarig, was? Nicht aufgeben!! Wir freuen uns über jeden Bericht!
ResponderEliminarViele Grüße
Jan
Viel Glück bei deiner Reise! Ich freue mich schon
ResponderEliminardarauf dich wieder zu sehen, auch wenn das leider noch lange dauert.
Viele Grüße,
deine Anna-Maria